Aktuelle Forschungsprojekte
Innovation in Supercritical CO2 Power generation systems
Das Hauptziel dieses vierjährigen Arbeitsprogramms ist die Durchführung modernster multidisziplinärer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, um das Verständnis der Technologie überkritischer CO2-basierter Stromerzeugungssysteme und ihres Potenzials für einen grundlegenden Wandel der thermischen Stromerzeugung zu verbessern und damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Null-Emissionsziele für 2050 zu leisten, während gleichzeitig eine spezialisierte Ausbildung für 15 Doktoranden angeboten wird, um das Rückgrat einer wichtigen Industrie zu schaffen. Die technischen Ziele dieser Forschung sind:
- Entwicklung fortschrittlicher Modelle und Auslegungstools, die eine optimale Integration von Komponenten von sCO2-Energiesystemen für verschiedene thermische Energiequellen und Endanwendungen ermöglichen
- Entwicklung präziser Vorhersagewerkzeuge für die Simulation des instationären Betriebs von sCO2-Kreisläufen und Untersuchung innovativer Konzepte für die Steuerung und Optimierung des Betriebs
- Entwicklung innovativer Methoden zur Verbesserung der aerodynamischen und mechanischen Leistung, der Zuverlässigkeit und der Funktionsfähigkeit der wichtigsten Systemkomponenten
- Entwicklung fortschrittlicher Modellierungs- und Versuchsmethoden, die die Auswahl und Entwicklung von Werkstoffen, Beschichtungen und Fertigungstechniken ermöglichen
Um die Ziele dieses Ausbildungsprogramms effektiv zu erreichen, schlägt ISOP vier Forschungs-WPs vor und beantragt bei der EU die Finanzierung von 15 Doktoranden für insgesamt 540 Personenmonate, die an einem ehrgeizigen Plan arbeiten werden, um die Technologie der sCO2-Kreisläufe über den Stand der Technik hinaus voranzutreiben. Das Projekt soll einen Beitrag zur EU-Agenda für den Europäischen Forschungsraum leisten, indem es „eine neue Generation kreativer, unternehmerischer und innovativer Nachwuchsforscher“ ausbildet, die in der Lage sind, künftige Herausforderungen zu bewältigen und „Wissen und Ideen in Produkte und Dienstleistungen zum wirtschaftlichen und sozialen Nutzen umzusetzen“. Darüber hinaus wird die Unterstützung und Einhaltung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen im Mittelpunkt der Ausbildung der Doktoranden und der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Ergebnisse dieser Forschung stehen.
Das IKE wird insbesondere an der experimentellen Untersuchung der Pseudokondensation in der Nähe des kritischen Punktes von CO2 und an der numerischen Untersuchung des Mischungsprozesses in Plenen von überkritischen CO2-Wärmeübertragern arbeiten.
https://www.linkedin.com/company/isopproject
Finanziert durch: Dieses Projekt wird durch das „Horizon Europe Research and Innovation Program“ der Europäischen Union unter dem Grant Agreement Nr. 101073266 unterstützt.
Laufzeit: Januar 2023 - Dezember 2026
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Analyse des Stör- und Unfallverhaltens von SMR mit dem Systemcode AC²
Zahlreiche benachbarte Länder haben großes Interesse daran, kleine modulare Reaktoren (Small Modular Reactors, SMR) zu entwickeln bzw. neu zu bauen. Gründe hierfür sind die prognostizierten geringeren Investitionskosten pro Modul sowie ein potenziell hohes Sicherheitsniveau durch die vermehrte Nutzung passiver Sicherheitssysteme. Große Realisierungschancen besitzen hierbei leichtwasserbasierte SMR (LW-SMR) der Bauart integraler Druckwasserreaktor (iDWR), u.a. die Konzepte NuScale und NUWARD. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass Hersteller und Entwickler der SMR-Konzepte ihre Simulationsmethoden freigeben. Um belastbare und unabhängige Simulationen zur Sicherheit dieser Reaktoren mit der nationalen Rechenkette (u.a. AC²) durchführen zu können, ist es deshalb erforderlich, für die Simulation von SMR relevante Modelle in AC² weiter zu verbessern. Weiterhin werden AC²-Anlagendatensätze für die Analyse von Betriebszuständen sowie Stör- und Unfällen benötigt, um Kompetenzen zu diesen Anlagen und ihren Sicherheitskonzepten bei den Verbundpartnern aufzubauen. Die zuvor genannten Punkte sollen im beantragten Verbundvorhaben durch die Partner PSS, GRS und IKE erarbeitet werden. Das Gesamtziel des Verbundvorhabens ist es, AC²-Modelle und Datensätze für die Simulation von LW-SMR der Bauart iDWR zu verbessern und die Kompetenzen und internationale Vernetzung der Verbundpartner zur Sicherheitsbewertung und zu Betriebs-, Stör- und Unfallverhalten dieser Designs zu erhöhen. Damit adressiert das Vorhaben die Themenfelder A2.2 und A2.3 der Förderstrategie zur nuklearen Sicherheitsforschung. Die Weiterentwicklung von AC² ist dabei Teil der langfristigen Methodenentwicklung zur sicherheitstechnischen Bewertung kerntechnischer Einrichtungen. Das Vorhaben adressiert zusätzlich das Konzept der Bundesregierung zur Nachwuchsentwicklung in der Kerntechnik. Für die geplanten Arbeiten werden zwei Nachwuchswissenschaftler beschäftigt, die auch die Möglichkeit zur Promotion erhalten.
Finanziert durch: Bundesministerium Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Laufzeit: Juli 2024 – Juni 2027
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Sogenannte Micro Modular Reactors (MMRs) werden derzeit z.B. in den USA staatlich gefördert entwickelt, um z.B. Dieselgeneratoren im zivilen aber auch militärischen Kontext ersetzen zu können. MMRs sind sowohl auf konventionellen LKWs als auch in Flugzeugen transportierbar. Ein Transport eines MMR im Umfeld Deutschlands bzw. durch den deutschen Luftraum ist ein mittelfristig plausibles Szenario. Relevante Designvarianten von MMRs sind in Anhang A aufgelistet. Durch ihre geringe Leistung, einfache Transportfähigkeit und die neuartigen Konzepte unterscheiden sich MMR stark von sonstigen SMR wie z. B. dem NuScale-Design, das viele Gemeinsamkeiten mit neueren Druckwasserreaktoren hat. Zu MMR-Konzepten gibt es bisher keine vertieften Forschungen und eigene Kompetenzen in Deutschland. Dieser Projektantrag schließt nun diese Forschungs- und Kompetenzlücke zu diesen hoch-innovativen Reaktorkonzepten.
Daher soll in einem 4-Jahres-Projekt eine nukleare Rechenkette für diese MMR-Designs basierend auf der GRS Rechenkette aufgebaut, verbessert und validiert werden. Das IKE, die GRS sowie andere an dieser Thematik interessierte nationale und internationale Organisationen werden damit in die Lage versetzt, diesen Reaktortyp sicherheitstechnisch zu bewerten bzw. unabhängig eigene Analysen durchzuführen und damit eigene Kompetenzen zu MMRs aufzubauen.
Die vorgesehenen Arbeiten umfassen reaktorphysikalische und thermohydraulische Modell-verbesserungen bzw. -erweiterungen an der GRS Rechenkette, deren Validierung anhand von Experimenten am IKE Stuttgart und die exemplarische Anwendung für Sicherheitsanalysen. Die nicht-kommerzielle Designstudie Special Purpose Reactor (SPR) wird aufgrund der Verfügbarkeit publizierter Analysen als Referenz-MMR verwendet.
Die Arbeiten sollen in einer Projektlaufzeit von 48 Monaten durchgeführt werden.
Die übergeordnete Zielsetzung des Vorhabens ist, die nukleare Rechenkette der GRS für MMRs zu erweitern, gegen experimentelle und analytische Ergebnisse zu validieren und mit dieser dann ausgewählte Szenarien zu analysieren. Dies wird durch die folgenden Teilziele erreicht:
- Erstellung eines 3D-Neutronik-Modells für Analysen mit dem GRS-Code FENNECS und Qualifizierung gegen publizierte Referenzdaten (GRS),
- Weiterentwicklung von ATHLET für MMR mit Kalium-gefüllten Heat Pipes, Validierung gegen Experimente und Qualifizierung gegen publizierte Referenzdaten (GRS)
- Experimente an Kalium-gefüllten Heat Pipes zur Unterstützung der Modellentwicklung (IKE)
- Weiterentwicklung von ATHLET für CO2 und Luft-basierte Joulekreisläufe als betriebliche Wärmeabnahme zur Stromerzeugung (IKE).
- Spezifikation eines konsistenten MMR-Modells und Qualifizierung der Rechenkette durch integrale Simulationen des Betriebs- und Störfallverhaltens des MMR (beide)
- Gewinnung und Entwicklung wissenschaftlichen Nachwuchses mit Kenntnissen in Neutronik, Thermohydraulik und Sicherheitsanalysen mit der GRS Rechenkette (beide).
Gefördert durch: BMBF, Förderkennzeichen: 02NUK074
Laufzeit: 01.09.2022 – 31.08.2026
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Jörg Starflinger, Dr.-Ing. Michael Buck, Kooperation mit Dr.-Ing. Andreas Schaffrath und Dr. rer nat. Andreas Wielenberg, GRS
Übergeordnetes Ziel des Verbundvorhabens ist die Entwicklung und der Einsatz von Machine Learning (ML)-Methoden zur Simulation von Phänomenen der späten Unfallfallphase. In einem interdisziplinären Ansatz sollen Kompetenzen aus Instituten der Kerntechnik (IKE und PSS) und der Informatik (MLSim) zusammengeführt werden.
Zur zielgerichteten Störfallmitigation ist die Kühlung von Partikelschüttungen von großer Bedeutung. Für die Abschätzung der Wirksamkeit von Maßnahmen sind numerische Simulationen unabdingbar. Die in der Spätphase ablaufenden mehrphasigen Prozesse sind jedoch hoch komplex und können realitätsnah nur mit hohem Aufwand simuliert werden. Im Vorhaben soll deshalb der innovative Ansatz verfolgt werden, mittels Simulationen eines validierten Detailmodells (COCOMO-3D) umfangreiche Daten bereitzustellen, anhand derer ML-Modelle trainiert und validiert werden, welche wesentliche Ergebnisse des Detailmodells in einem Bruchteil dessen Rechenzeit reproduzieren können.
In den Anlagen DEBRIS und FLOAT sollen Versuche durchgeführt werden, die zur erweiterten Validierung und Absicherung des COCOMO-3D-Codes genutzt werden. Zur Auswertung der experimentellen Daten sollen auch Methoden des ML zur Mustererkennung eingesetzt werden. In enger Zusammenarbeit zwischen Kerntechnik und Informatik sollen ML-Methoden auf Basis von „Physics-informed Neural Networks“ entwickelt und darauf basierend schnelllaufende ML-Modelle zum Quenchen und zur langfristigen Kühlbarkeit von Schüttbetten erstellt werden. Durch deren Integration in das Programmsystem AC2 wird dessen Modellbasis erweitert. Die Anwendbarkeit der entwickelten Modelle soll anhand von Unsicherheitsanalysen und Validierungsstudien mit AC2 demonstriert werden. Hierdurch wir das Potential von Methoden des ML auch für weitere Anwendungen in der Reaktorsicherheitsforschung aufgezeigt.
Die Arbeiten sind als Promotionen konzipiert, in denen Nachwuchswissenschaftler ausgebildet werden und dienen damit auch dem Kompetenzausbau.
Gefördert durch: BMBF, Förderkennzeichen: 02NUK078
Laufzeit: 01.03.2023 – 28.02.2027
Ansprechpartner: Prof. Jörg Starflinger, Prof. Mathias Niepert, Kooperation mit Prof. M.K. Koch, PSS, Ruhr-Universität Bochum
Ein Teilprojekt innerhalb des Verbundvorhabens
CHF und Post-CHF Wärmeübergang unter sehr Hohen Drücken (CPC-HD)
In zukünftigen nuklearen Systemen kommen überkritische Fluide wie beispielsweise Wasser oder CO2 immer häufiger zum Einsatz. Für die sichere Auslegung solcher thermohydraulischen Systeme sind genaue Kenntnisse des Wärmeübergangs in einem breiten Druckbereich notwendig, da auch transkritische Vorgänge durchlaufen werden und sich das System während des Anfahrens, Abfahrens oder bei Störfällen im unterkritischen Bereich befinden kann. Bis zu einem Druckwert von 70% des kritischen Drucks (reduzierter Druck pr = 0,7) wurde der Wärmeübergang bis zur kritischen Wärmestromdichte (critical heat flux – CHF) und darüber hinaus (Post-CHF) bereits intensiv untersucht. Die Kenntnisse für reduzierte Druckwerte oberhalb von 0,7 sind dagegen noch sehr limitiert.
Ziel des Teilprojekts MEADOW ist die experimentelle Untersuchung und Modellierung des Wärmeübergangs bei Drücken in der näheren Umgebung des kritischen Punkts, wobei das Phänomen der Siedekrise bei hohen Dampfanteilen (Dryout) im Vordergrund steht. Experimente mit CO2 als Arbeitsmedium ober- und unterhalb der kritischen Wärmestromdichte tragen einerseits zum Aufbau einer Datenbank bei und ermöglichen andererseits ein verbessertes Verständnis der physikalischen Vorgänge. Auf Grundlage der Datenbank werden dann neue Modelle zur Beschreibung des Wärmeübergangs und des Dryouts speziell bei hohen Drücken entwickelt. Die Entwicklung von Fluid-zu-Fluid Skalierungsmodellen ermöglicht zudem die Übertragung der Versuchsdaten von drei unterschiedlichen Fluiden (Wasser, CO2 und R134a). Durch Implementierung der neu entwickelten Modelle in den thermohydraulischen Systemcode ATHLET, wird dessen Aussagekraft für innovative Reaktorsysteme erhöht.
Die Projektpartner innerhalb des Verbundvorhabens CPC-HD sind das Institut für Angewandte Thermofluidik des Karlsruher Instituts für Technologie (IAFT, KIT), der Lehrstuhl für Energiesysteme der Technischen Universität München (LES, TUM) und die Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH.
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderkennzeichen: 02NUK062B
Laufzeit: Juni 2021 – Mai 2025
Ansprechpartner: M.Sc. J. Bronik, M.Sc. S. Leopoldus, Dr.-Ing. M. Buck, Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Passive Lagerbeckenkühlung durch Wärmerohre II
Das Kooperationsvorhaben PALAWERO II (Passive Lagerbeckenkühlung durch Wärmerohre II) hat als übergeordnetes Ziel die Weiterentwicklung und Validierung des Thermohydraulik-Systemcodes ATHLET (Analyse der THermodynamik von LEcks und Transienten) für die Betrachtung der passiven Wärmeabfuhr mit geschlossenen Zweiphasen-Thermosiphons, kurz Thermosiphons, zur Kühlung von Nasslagern in kerntechnischen Anlagen. Auf Seiten des IKE sollen hierbei die experimentellen Daten zur Simulationsvalidierung durch die GRS Garching bereitgestellt werden. Dabei sollen die in den Vorgängervorhaben, dem BMWi-Vorhaben FKZ 1501515 (PALAWERO) und dem GRS-Vorhaben FKZ RS1543, gewonnen Erkenntnisse aufgegriffen, erweitert und optimiert werden.
Die Forschungsschwerpunkte des IKE sind die Folgenden:
- Verbesserung des inneren und äußeren Wärmeübergangs an Thermosiphons
- Betriebsverhalten von langen, zweifach gekrümmten Thermosiphons
- Thermosiphon-Bündelversuche unter kühlseitiger Zwangs- und Naturkonvektion
Diese drei Schwerpunkte werden an vier eigenständigen Versuchsständen untersucht. Es handelt sich dabei um die aus dem Vorgängerprojekt bekannten Versuchsstände „ATHOS“ (Atmospheric THermosyphon COoling System), sowie die neu konzipierten Versuchstände „THOR“ (THermOsiphon LaboRversuchstand), „Mini-ATHOS“ (Miniatur-Atmospheric THermosyphon COoling System) und dem „Siedeversuchsstand“. Im Folgenden wird ein Überblick über die vier Anlagen gegeben.
Der „Siedeversuchstand“ zielt darauf ab, im kleinen Maßstab von 3 m das Wärmetransportvermögen von Thermosiphons am inneren Wärme-übergangsbereich zu verbessern. Durch die modulare Konstruktion des Prüfstandes sollen verschieden Messreihen mit unterschiedlich bearbeiteten Thermosiphons durchgeführt werden. Der Messschwerpunkt liegt dabei auf der Verbesserung des inneren Wärmeübergangs im Bereich der Verdampfungs- und Kondensationszone. Dazu sollen verschiedene Maßnahmen, wie die definierte Aufrauhung durch Sandstrahlen, das Einbringen von Axialrillen, Netzstrukturen oder Coating erfolgen.
Mit Hilfe des „Mini ATHOS“ wird im zweiten Teil des Projektbereiches der äußere Wärmeübergang in den Fokus genommen. Dabei sollten mithilfe von CFD-Simulationen passende Rippenstrukturen gewählt werden, um diese experimentell unter zwangskonvektiver Luftkühlung zu vermessen. Der Prüfstand bildet dabei das Verbindungsglied zur großen Versuchsanlage „ATHOS“ und ermöglicht unter Laborbedingungen Einflussgrößen zu bestimmen.
Mit dem „THOR“ sollen unter definierten Laborbedingungen Effekte von 10 m langen Thermosiphons bei unterschiedlichen Neigungen der adiabaten Zone betrachtet werden. Daneben erfolgt auch die Untersuchung geneigter Verdampfungs- und Kondensationszonen.
Der Versuchstand „ATHOS“ wird zum Testen langer Thermosiphons unter realitätsnahen Bedingungen genutzt. Dazu erfolgt die Beheizung über zwei elektrisch beheizbare 3 m³ fassenden Wassertanks. Durch die Anordnung der Tanks sind Versuche mit Einzel- und Rohrbündelkonfiguration, sowohl in gerader, als auch in gekrümmter Ausführung möglich. Die Kühlung erfolgt über einen 7,5 m hohen Kamin, der über eine regelbare zwangskonvektive Luftströmung verfügt, sodass neben einer Naturzugkühlung auch genaue Luftströme gewählt werden können. Der Versuchsstand ist als Dauerversuchsstand konzipiert und kann dadurch saisonale Effekte abbilden.
Gefördert durch: BMWi, Förderkennzeichen: FKZ 1501515
Laufzeit: 01.06.2020 - 31.05.2025
Ansprechpartner: M.Sc. Marc Kirsch, M.Sc. Sergio Caceres, Dr.-Ing. Rudi Kulenovic
Weiterentwicklung der Simulationsmodelle für die späte Störfallphase zur Unterstützung der Verbesserung von Severe Accident-Strategien (WESISS)
In most existing reactors, even with advanced core destruction, the main option for protecting the barrier is to feed cooling water into the primary circuit. If a retention in the RPV is not possible, the modelling of the melt behavior in the containment is of utmost importance due to the relevance of the last barrier to prevent a release of radioactive material into the environment. In this case, the question of a possible cooling capabilities and thus preservation of the protective effect of the containment through accident management strategies must be investigated. Particularly in the case of boiling water reactors, flooding of the reactor pit is a possibility. Simulation tools play an important role in assessing the chances of success or the time budget gained by the measure. The simulation tool COCOMO-3D (Corium Coolability Model) allows a realistic simulation of three-dimensional processes during the late phase of core meltdown in the RPV and in the containment on a uniform model basis. Partial models of COCOMO-3D are part of the code ATHLET-CD, which is used for the simulation of transients, accident and incident sequences in safety analyses for light water reactors.
The object of the project, which is funded within the framework of the reactor safety research of the BMUV, is the further development of the models on the basis of extended knowledge about the processes during the late phase of core meltdown accidents. Furthermore, the project focuses on the investigation of the practical applicability of the simulation models, in particular for the investigations on the possibilities of cooling and thus stabilising core melt both in the RPV and in the containment within the scope of accident management measures. In order to enable extensive parameter studies with the use of three-dimensional simulations and high spatial resolution, a parallelisation of COCOMO-3D is to be carried out, which can be used on modern parallel computers.
Sponsered by: BMUV, Förderkennzeichen: 1501635
Duration: August 2021 – September 2024
Contact: M.Sc. A. P. Nedumparambil, M.Sc. M. Petroff , Dr. -Ing. Michael Buck
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Erweiterung und Validierung von AC² für die Simulation innovativer LW-SMR
Im Rahmen der Reaktorsicherheitsforschung des BMWi wird das mechanistische Codesystem AC² analysiert, bewertet und weiterentwickelt. Das Verbundvorhaben „Erweiterung und Validierung von AC² für die Simulation innovativer LW-SMR“ (VASiL) wird von den drei Institutionen GRS, PSS sowie IKE bearbeitet. Die in diesem Vorhaben vorgesehenen Arbeiten beinhalten die Weiterentwicklung und Validierung von AC², hier im Speziellen des Programmmoduls ATHLET (Analysis of Thermal-Hydraulics of Leaks and Transients). Aktuell werden in zahlreichen Ländern kleine modulare Reaktoren (SMR) gebaut bzw. entwickelt, die sich teilweise deutlich von bisher vorwiegend betriebenen Leichtwasserreaktoren unterscheiden. Viele SMR-Hersteller versuchen zudem, die Langzeitkühlung ihrer Anlagen passiv durch Wärmeabgabe an eine ultimative Wärmesenke sicherzustellen.
Abbildung 1. Darstellung von Nachwärmeabfuhrsysteme bei drei verschiedenen SMR-Konzepten: NuScale, SCOR, SMART.
Das Teilprojekt der Universität Stuttgart (IKE) konzentriert sich speziell auf die Modellierung innovativer Wärmeübertragerkonzepte mittels sogenannter Bajonettwärmetauscher und die passive Wärmeabfuhr aus dem Containment an die Umgebung mittels Loop-Wärmerohren sowie auf die Validierung und Anwendbarkeit dieser Modellierung.
Es sollen geeignete Modelle für die Simulation von Druckverlusten sowie Wärmeübertragung an der Innen- und Außenseite von Bajonett-Wärmeübertragern für ein- und zweiphasige Strömungen implementiert, getestet und validiert werden. Hierbei sollen verschieden Konfigurationen mit horizontalen und vertikalen Anordnungen der Rohrbündel sowie unterschiedliche Varianten der Einspeisung in das Bajonettrohr (über Zentralrohr oder Annulus) realisiert werden. Ebenfalls soll es möglich sein, konstruktive Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeübergangs (z.B. Berippung) in der Modellierung zu berücksichtigen.
Für die Simulation der Wärmeabfuhr mittels Wärmerohren sollen entsprechende geeignete Modelle implementiert, getestet und validiert werden. Hierbei soll der Fokus auf Loop-Thermosiphons liegen, bei denen eine getrennte Führung von Dampf und Kondensat vorliegt. Im Wesentlichen ist hierfür zu überprüfen und sicher zu stellen, dass die Modellierung von Rohrströmungen in ATHLET auch für die Konfiguration in einer solchen Heatpipe korrekt anwendbar ist.
Abbildung 2. Darstellung eines Bajonett-Wärmeübertragers (Links) und eines Loop-Thermosiphons (Rechts).
Gefördert durch: BMWi, Förderkennzeichen: 1501607C
Laufzeit: 01.06.2020 - 31.05.2023
Ansprechpartner: M.Sc. Sinem Cevikalp, M.Sc. Nelson Rincón, Dr. -Ing. Michael Buck
Innovative sCO2-Based Heat Removal Technology for an Increased Level of Safety of Nuclear Power plants (sCO2-4-NPP)
The main aim of the sCO2-4-NPP project is to bring an innovative technology based on supercritical CO2 (sCO2) for heat removal in nuclear power plants (NPPs) closer to the market. sCO2-4-NPP builds on results of the previous Horizon 2020 project sCO2-HeRo , where the technology was first developed and brought to experimental proof of concept (TRL3).
The sCO2-4-NPP technology will be a backup cooling system, attached to the principal steam-based cooling system, which will considerably delay or eliminate the need for human intervention (>72 hours) in case of accidents such as station blackouts, thus replying to the need for increased safety in NPPs.
Thanks to the compact size and modularity of the system, it can be retrofitted into existing NPPs and included in future NPPs under development.
Through a close collaboration between major industrial actors and highly-skilled academic institutions, the sCO2-4-NPP partners will bring the full system to TRL5 (technology validated in relevant environment) and parts of it to TRL7 by carrying out experiments, simulations, design, upscaling and validation of the technology in a real NPP Pressurised Water Reactor (PWR) simulator. Regulatory requirements will be considered in the conceptual design of components and the system architecture to increase the chances of acceptance by European nuclear safety authorities and speed up the time to market. Detailed technical, regulatory, financial and marketing roadmaps will be developed for bringing the technology to industrial use (TRL 9) after the project.
The sCO2-4-NPP technology will increase NPP safety, decrease the plant overall environmental footprint, and potentially lower costs for energy consumption, thus increasing the competitiveness of European NPP operators.
Duration: September 2019 – August 2022
Funding: European Union (Euratom research and training programme 2014-2018 under grant agreement No. 847606)
Contact: Dipl.-Ing. M. Hofer, Dr.-Ing. M. Buck and Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Supercritical CO2 heat removal system - Wärmeabfuhrsystem mit überkritischem CO2
Das mit überkritischem CO2 betriebene Nachwärmeabfuhrsystem, „sCO2-HeRo“, führt die Nachzerfallswärme von Kernbrennstoffen sicher, zuverlässig und effizient, und vor allem ohne die Notwendigkeit von externen Stromquellen ab, was insbesondere für den Fall eines Station Blackout bei gleichzeitigem Verlust der Hauptwärmesenke von Interesse ist. Dieses System kann daher als eine ausgezeichnete Back-up-Lösung für die Kühlung des Reaktorkerns oder eines Lagers mit abgebranntem Brennstoff angesehen werden. sCO2-HeRo ist ein sehr innovatives Sicherheitskonzept: Autark, selbst-startend, sehr kompakt und auf einem mit überkritischem Kohlendioxid operierenden Joule-Kreislauf basierend, sodass es die Sicherheit der bestehenden und fortschrittlichen Siede- (SWR) und Druckwasserreaktoren (DWR) verbessern kann. Da dieses System durch die Nachzerfallswärme selbst angetrieben wird, bietet es unter Umständen die Möglichkeit, auch auslegungsüberschreitende Unfälle in Leichtwasserreaktoren zu beherrschen.
Mit Hilfe numerischer Werkzeuge, wie fortschrittlicher numerischer Simulation (CFD) und kleiner Experimente, die dazu dienen die Leistung der Komponenten der kompakten Wärmetauscher und des Turbomaschinensatzes zu bestimmen, soll die wissenschaftliche und praktische Reife dieses Systems nachgewiesen werden. Um die Anwendbarkeit des Systems zu demonstrieren, wird eine kleine Demonstrationsanlage am Glasmodell der „Gesellschaft für Simulatorforschung“ (GfS) installiert und betrieben. Weiterhin wird das Potential dieses Systems, auf Störfälle und auslegungsüberschreitende Unfälle zu reagieren, mit Hilfe des deutschen Schwerstörfallcodes ATHLET bestimmt.
Gefördert durch: Europäische Union (Horizon 2020), Förderkennzeichen: 662116
Laufzeit: September 2015 - August 2018
Ansprechpartner: M.Sc. M. Strätz, Dr.-Ing. R. Mertz und Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Untersuchung der Kühlbarkeitsgrenzen von Schüttungen im Post-Dryout Siedebereich sowie beim
Fluten in Anwesenheit nicht-kondensierbarer Gase zur Validierung von COCOMO-3D
Bei einem schweren Reaktorstörfall mit Kühlmittelverlust kann es zu einem Aufschmelzen und einer Verlagerung von Kernmaterial in das untere Plenum des Reaktordruckbehälters (RDB) kommen, wo die Schmelze im Restwasser fragmentieren und ein Schüttbett (Debris) ausbilden kann. Bei unzureichender Abfuhr der Nachzerfallswärme des Schüttbetts kann der RDB-Behälter derart thermisch belastet werden, dass ein Versagen der RDB-Wand (Durchschmelzen) eintritt. Die Abschätzung der Kühlbarkeit von Debris-Schüttbetten ist daher eine wesentliche sicherheitstechnische Fragestellung in der Reaktorsicherheitsforschung, insbesondere hinsichtlich des Accident-Managements zur Beherrschung des genannten Szenarios in einer weit fortgeschrittenen späten Störfallphase.
Gegenstand des im Rahmen der Reaktorsicherheitsforschung vom BMWi geförderten Vorhabens sind grundlegende Einzeleffekt-Experimente mit volumetrisch beheizten Schüttbetten. Die Durchführung der Experimente an der IKE Versuchsanlage DEBRIS dient der Erstellung einer experimentellen Datenbasis zur Validierung und Weiterentwicklung numerischer Simulationsmodelle, welche speziell die thermofluiddynamischen Vorgänge in Debris-Schüttungen adäquat beschreiben. Die Modelle fließen in das integrale Rechenprogramm-System ATHLET/ATHLET-CD ein, das zur Simulation von Transienten, Störfall- und Unfallabläufen in Sicherheitsanalysen für Leichtwasserreaktoren eingesetzt wird.
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Förderkennzeichen: 1501580
Laufzeit: November 2018 – Oktober 2021
Ansprechpartner: M. Petroff und Dr.-Ing. R. Kulenovic
Passive Lagerbeckenkühlung durch Wärmerohre ̶ Verbesserung und Validierung numerischer Modelle
Die Haverie der Fukushima Daiichi Kernkraftwerksblöcke 1 - 4 hat die zuverlässig gesicherte Nachwärmeabfuhr in den Fokus aktueller Reaktorsicherheitsforschung gerückt. In diesem Zusammenhang sind insbesondere passive, autark arbeitende Wärmeabfuhrsysteme von Interesse, die aufgrund ihrer auf Naturgesetzen basierenden Funktionsweise (Schwerkraft, Naturkonvektion) im Vergleich zu aktiven wärmetechnischen Maßnahmen (Pumpenkreisläufe mit entsprechenden Wärmeübertragern) entscheidende Vorteile, z. B. keine Notwendigkeit einer externen Energieversorgung und leittechnischen Steuerung/Kontrolle des Systems, bieten. Wärmerohre (Heat Pipes) oder Zwei-Phasen-Thermosiphons (Gravitationswärmerohr ̶ einfachste Heat Pipe Bauform) können wegen ihres passiven Funktionsprinzips als redundantes, inhärent sicheres Wärmeübertragungssystem beispielsweise in Nasslagern (Brennelementlagerbecken) eingesetzt werden.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden experimentelle Untersuchungen zur Charakterisierung des Wärmeübertragungsverhaltens von langen Wärmerohren/Thermosiphons (Rohrlänge >10 m) durchgeführt. Hierzu dienen einerseits Experimente in einem Laborversuchsaufbau bei definierten thermischen Randbedingungen und andererseits Messungen in einem Dachversuchsstand unter praxisnahen, wetterabhängigen atmosphärischen Betriebsbedingungen, die eine große Bandbreite an Daten unterschiedlicher Betriebszustände der Wärmerohre/Thermosiphons zur Verfügung stellen. Die experimentellen Daten werden zur Überprüfung und Verbesserung bestehender numerischer Modelle für Wärmerohre/Thermosiphons sowie zur Erstellung einer abgesicherten Wärmetransportkorrelation und eines validierten mechanistischen Simulationsmodells, welches im integralen Systemcode ATHLET implementiert werden soll und nachfolgend in Sicherheitsanalysen für die Bewertung von Wärmerohr-/Thermosiphon-Wärmeübertragungssystemen in Nuklearanlagen eingesetzt werden kann, verwendet.
Das Forschungsprojekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (GRS) bearbeitet, die im Rahmen eines parallel durchgeführten Forschungsvorhabens die Simulationsmodellentwicklung für ATHLET ausführt.
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Förderkennzeichen: 1501515
Laufzeit: Dezember 2015 – November 2019
Ansprechpartner: M.Eng. C. Graß, Dipl.-Ing. T. Boldt, Dr.-Ing. R. Kulenovic und Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Qualifizierung von Analysewerkzeugen zur Bewertung nachwärmegetriebener, autarker Systeme zur Nachwärmeabfuhr
Seit den Unfällen in den Siedewasserreaktoren in Fukushima Dai-ichi mit Kernschmelzen in drei Reaktorblöcken ist die Frage nach der sicheren Nachwärmeabfuhr in den Fokus der Reaktorsicherheitsforschung gerückt. Gemäß dem nationalen kerntechnischen Regelwerk benötigen Kernkraftwerke ein technisches Sicherheitskonzept, bei dem die in den Kernkraftwerken vorhandenen radioaktiven Stoffe durch technische Barrieren bzw. Rückhaltefunktionen mehrfach einzuschließen sind. Die Wirksamkeit der Barrieren und Rückhaltefunktionen ist zur Einhaltung der Schutzziele
- Kontrolle der Reaktivität
- Kühlung der Brennelemente sowie
- Einschluss radioaktiver Stoffe
sicherzustellen. Das Thema Nachwärmeabfuhr ist dem Schutzziel Kühlung der Brennelemente zuzuordnen. Auf den Sicherheitsebenen 1 bis 4a ist sicherzustellen, dass
- Kühlmittel und Wärmesenken stets in ausreichendem Maße vorhanden sind,
- der Wärmetransport vom Brennstoff bis zur Wärmesenke sichergestellt ist und
- die Wärmeabfuhr aus dem Lagerbecken sichergestellt ist.
Im Rahmen dieses Projekt sollen Arbeiten durchgeführt werden, welche die Grundlage für die sicherheitstechnische Bewertung eines neuen Ansatzes zur Nachwärmeabfuhr aus dem Reaktorkern in die diversitäre ultimative Wärmesenke mithilfe eines autarken Nachwärmeabfuhrsystems basierend auf einem Joule-Kreislauf mit überkritischem Kohlenstoffdioxid als Arbeitsmittel sind.
Derzeit ist es nur eingeschränkt möglich, ein solches Nachwärmeabfuhrsystem und die Interaktion mit einer bestehenden Anlage mit dem deutschen Systemcode ATHLET zu simulieren. Weiterhin sind viele Komponentenmodelle für die Verwendung von CO2 als Arbeitsmedium nicht validiert.
Die übergeordnete Zielsetzung dieses Projekts besteht darin, durch Modellerweiterungen in ATHLET und Validierungsexperimente, Wissenschaftler und Gutachter in die Lage zu versetzen, ein solches autarkes Nachwärmeabfuhrsystem auf CO2-Basis zu simulieren und somit die getroffenen Maßnahmen zur Überführung der Nachwärme in eine diversitäre ultimative Wärmesenke in ausreichender fachlicher Breite und Tiefe zu beurteilen.
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Förderkennzeichen: 1501557
Laufzeit: November 2017 - Oktober 2020
Ansprechpartner: M.Sc. K. Theologou, Dr.-Ing. R. Mertz und Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Überkritischer CO2 Kreislauf zur FLEXiblen und nachhaltigen Unterstützung der Elektizitätsversorgung
Current fossil-fuel power plants have been designed to operate in base-load conditions, i.e to provide a constant power output. However, their role is changing, due to the growing share of renewables, both in and outside the EU. Fossil-fuel plants will increasingly be expected to provide fluctuating back-up power, to foster the integration of intermittent renewable energy sources and to provide stability to the grid. However, these plants are not fit to undergo power output fluctuations.
In this context, sCO2-Flex consortium addressees this challenge by developing and validating (at simulation level the global cycle and at relevant environment boiler, heat exchanger(HX) and turbomachinery) the scalable/modular design of a 25MWe Brayton cycle using supercritical CO2, able to increase the operational flexibility and the efficiency of existing and future coal and lignite power plants.
sCO2-Flex will develop and optimize the design of a 25MWe sCO2 Brayton cycle and of its main components (boiler, HX, turbomachinery, instrumentation and control strategies) able to meet long-term flexibility requirements, enabling entire load range optimization with fast load changes, fast start-ups and shut-downs, while reducing environmental impacts and focusing on cost-effectiveness. The project, bringing the sCO2 cycle to TRL6, will pave the way to future demonstration projects (from 2020) and to commercialization of the technology (from 2025). Ambitious exploitation and dissemination activities will be set up to ensure proper market uptake.
Consortium brings together ten partners, i.e academics (experts in thermodynamic cycle/control/simulation, heat
exchanging, thermoelectric power, materials), technology providers (HX, Turbomachinery) and power plant operator (EDFcoordinator) covering the whole value chain, constituting an interdisciplinary group of experienced partners, each of them providing its specific expertise and contributing to the achievement of the project’s objectives.
Gefördert durch: Europäische Union (Horizon 2020), Förderkennzeichen: 764690
Laufzeit: Januar 2018 - Dezember 2020
Ansprechpartner: M.Sc. A. Wahl, Dr.-Ing. R. Mertz und Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Experimentelle Untersuchung und numerische Simulation der turbulenten Strömung und Strukturwechselwirkung in der Nähe von Schweißnähten und rissartigen Lecks
Das Verständnis und die quantitative Beschreibung der strömungsmechanischen und strukturmechanischen Wechselwirkungsvorgänge in Rohrleitungen bei turbulenter und thermisch fluktuierender Durchströmung infolge von Vermischungsvorgängen ist Voraussetzung für die sicherheitstechnische Bewertung und die Entwicklung von Versagenskriterien im Kühlkreislauf von Kernkraftwerken. Im Rahmen des Verbundprojekts UNSCHRO werden in Zusammenarbeit mit der Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart Untersuchungen an einer Rohrrundschweißnaht und an rissartigen Lecks unter thermisch fluktuierender Beanspruchung stromab einer Vermischungsstelle durchgeführt. Im modular aufgebauten Rohrleitungsversuchsstand (Fluid-Struktur-Interaktion (FSI) Versuchskreislauf) werden die turbulenten Strömungsgrößen und die Temperaturverteilung in der Rohrwand in der Nähe einer Schweißnaht sowie an einer rissartigen Leckstelle bei realitätsnahen Versuchsbedingungen (Druck bis zu 80 bar, Temperatur bis zu 280 °C) untersucht. Die Strömungs-Struktur Wechselwirkung wird außerdem mit zeitabhängig gekoppelten numerischen Simulationen (CFD und FEM) analysiert sowie mit den erhaltenen experimentellen Ergebnissen verglichen.
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderkennzeichen: 02NUK040B
Laufzeit: Oktober 2014 - Juni 2018
Ansprechpartner: M.Sc. S. Schmid, M.Sc. Mi Zhou und Dr.-Ing. R. Kulenovic
Experimentelle und numerische Untersuchung von Strömungsformen bei Vermischung in der Umgebung eines Rohrleitungs-T-Stücks
In Rohrleitungssystemen von Kernkraftwerken kann es aufgrund von Strömungsturbulenzen und Temperaturschichtungen zu Ermüdungs- und Korrosionserscheinungen kommen. Diese können sogar bereits nach kurzen Laufzeiten zu Fehlfunktionen oder Schädigungen in den Komponenten von Kühlkreisläufen führen. Stellvertretend sollen isotherme Strömungen ohne und mit Dichteschichtung in der Nähe einer generischen Einspeisestelle (horizontales T-Stück) untersucht werden. Am MFI Versuchstand des IKE können Dichteunterschiede in den beiden Zuläufen des T-Stücks mit Hilfe von Glukoselösungen eingestellt werden, welche im realen Kühlkreislauf Temperaturunterschiede repräsentieren. Es soll experimentell untersucht werden, unter welchen Bedingungen es zu Ausbildung bestimmter Strömungsformen kommt. Begleitend dazu sollen CFD Simulationen mit OpenFOAM unter Anwendung der Grobstruktursimulation (LES) durchgeführt werden. Die Untersuchungen liefern zum einen den Beitrag zum Verständnis von turbulenten und geschichteten Vermischungsvorgängen in der Nähe einer Einspeisestelle. Zum anderen ermöglichen sie die Entwicklung und Validierung einer effizienten Methode zu Vorhersage der turbulenten Vermischungsvorgänge. Die Anwenderbarkeit der LES soll anschließend anhand eines vertikalen T-Stücks demonstriert und experimentell überprüft werden.
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Förderkennzeichen: 1501508
Laufzeit: August 2015 - Juli 2018
Ansprechpartner: M.Sc. A. Isaev und Prof. Dr.-Ing. E. Laurien
Photosynthetische Bio-Wasserstoffproduktion mit Purpurbakterien ohne Licht
In einem Gemeinschaftsprojekt mit Kollegen vom Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme, Abteilung Bioenergetik, wird im Wasserstofflabor des IKE ein neuartiger Ansatz zur Produktion von Bio-Wasserstoff mit Purpurbakterien erforscht. Hierzu wurde am IKE ein Versuchsstand gebaut, bestehend aus zwei Behältern, die mit Druck-, Temperatur- und pH-Sensoren, Spektrometeranschlüsse etc. ausgestattet sind. An eine Messdatenerfassung angeschlossen konnte die Wasserstoffproduktion in Vorversuchen bereits nachgewiesen werden. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, in einer ersten, neunmonatigen Sondierungsphase die Wasserstoffproduktion zu quantifizieren. Bei Erfolg ist es möglich, eine zweite mehrjährige Machbarkeitsphase durchzuführen, um die Biowasserstofferzeugung in ein Produkt der Bioökonomie zu überführen.
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung, „Neue Ideen für die Bioökonomie“, Förderkennzeichen: 031B0135
Laufzeit: März 2016 – November 2016 (Sondierungsphase)
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. T. Boldt, Dr.-Ing. R. Mertz, Dr. rer.nat. C. Autenrieth (IBBS), Prof. Dr. R. Ghosh (IBBS), Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
(Code für das Europäische Management schwerer Störfälle)
Das F&E-Projekt CESAM zielt auf die Verbesserung der europäischen Referenzcodes ASTEC (Accident Source Term Evaluation Code) ab, der für Managementanalysen bei schweren Unfällen in Kernkraftwerken (KKWs) verwendet wird. Die Forschungsaktivitäten werden gemeinsam von 18 Projektpartnern aus 12 europäischen Ländern und Indien durchgeführt. Zuerst werden die aktuellen Modellierungsfähigkeiten von ASTEC für die relevanten Phänomene bei schweren Unfällen bewertet. Dadurch ergeben sich Empfehlungen für die weitere Code-Entwicklung und Modellverbesserungen im Rahmen des Projekts. Die verbesserten ASTEC-Modelle werden danach anhand von Experimenten validiert und für Reaktor-Anwendungen geprüft. ASTEC-Referenzdatensätze für die wichtigsten generischen Typen von Kernkraftwerken werden von den Partnern zusammen erstellt. Danach können verschiedene Unfallszenarien in KKWs simuliert werden, um mögliche Verbesserungen der Maßnahmen bei schweren Störfällen zu analysieren, und um geeignete Anleitungen hinsichtlich der Anwendung von ASTEC für KKW-Analysen festzulegen.
Gefördert durch: Europäische Union (7tes Rahmenprogram)
Laufzeit: April 2013 – März 2017
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. C. D‘ Alessandro, Dr.-Ing. M. Buck und Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Der Bodensee ist mit einer maximalen Tiefe von 254 m, einer Oberfläche von ca. 535 km² und einem Gesamtvolumen von annähernd 50 km³ der größte Voralpensee am Nordrand der Alpen. Für den Bodensee wurde ein Online Informations- und Notfallschutzsystem zur Vorhersage des hydrodynamischen Verhaltens und der Wasserqualität im Rahmen eines Verbundforschungsprojektes BodenseeOnline entwickelt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wurde. Ergebnisse von BodenseeOnline werden auch von der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee für wasserwirtschaftliche Entscheidungen genutzt. Außerdem steuern die Seewasserwerke am Bodensee wichtige Daten für den Betrieb und die Kontrolle von BodenseeOnline bei.
BodenseeOnline besteht aus einer umfassenden Datenbank, in der sowohl historische Daten als auch aktuelle Messinformationen gespeichert werden. Für die Simulationsrechnungen kommt ein dreidimensionales hydrodynamisches Modell für die Seeströmung in Kombination mit einem Windmodell (IKE) und einem biogeochemisches Modell, das mit dem hydrodynamischen Modell gekoppelt ist, zur Anwendung. Die Nutzer Institut für Seenforschung (ISF), Internationale Gewässerschutzkommission (IGKB), Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR) und Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Wasserpolizei, Katastrophenschutz) am Bodensee haben über einen geschützten Zugang Zugriff auf alle wichtigen Daten und Modellinterpretationen, die eine detaillierte Einschätzung der jeweiligen Situation ermöglichen.
Der öffentliche Teil von BodenseeOnline stellt für Anwohner und Besucher des Sees folgende aktuelle Informationen über die nächsten 3 Tage zur Verfügung:
- Wassertemperaturen
- Windverhältnisse über dem See
- Wellenhöhen und Richtung
- Seeströmung
Mittlerweile hat die LUBW das System übernommen, wo es von KUP und IKE weiterentwickelt wird.
Gefördert durch: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, AZ: 1-0272.2
Laufzeit: Februar 2014 – Dezember 2016
Ansprechpartner: N. Kaufmann M.A.
Experimentelle Untersuchungen zu Kühlbarkeit und Fluten prototypischer Schüttbett-Konfigurationen -
Phase II: Flutexperimente
Bei einem schweren Reaktorstörfall mit Kühlmittelverlust kann es zu einem Aufschmelzen und einer Verlagerung von Kernmaterial in das untere Plenum des Reaktordruckbehälters (RDB) kommen, wo die Schmelze im Restwasser fragmentieren und ein Schüttbett (Debris) ausbilden kann. Bei unzureichender Abfuhr der Nachzerfallswärme des Schüttbetts kann der RDB-Behälter derart thermisch belastet werden, dass ein Versagen der RDB-Wand (Durchschmelzen) eintritt. Die Abschätzung der Kühlbarkeit von Debris-Schüttbetten ist daher eine wesentliche sicherheitstechnische Fragestellung in der Reaktorsicherheitsforschung, insbesondere hinsichtlich des Accident-Managements zur Beherrschung des genannten Szenarios in einer weit fortgeschrittenen späten Störfallphase.
Gegenstand des im Rahmen der Reaktorsicherheitsforschung vom BMWi geförderten Vorhabens sind grundlegende Einzeleffekt-Experimente mit volumetrisch beheizten Schüttbetten. Die Durchführung der Experimente an der IKE Versuchsanlage DEBRIS dient der Erstellung einer experimentellen Datenbasis zur Validierung und Weiterentwicklung numerischer Simulationsmodelle, welche speziell die thermofluiddynamischen Vorgänge in Debris-Schüttungen adäquat beschreiben. Die Modelle fließen in das integrale Rechenprogramm-System ATHLET/ATHLET-CD ein, das zur Simulation von Transienten, Störfall- und Unfallabläufen in Sicherheitsanalysen für Leichtwasserreaktoren eingesetzt wird.
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Förderkennzeichen: 1501507
Laufzeit: September 2015 – August 2016
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. S. Leininger und Dr.-Ing. R. Kulenovic
Für die zukünftige Energieerzeugung ist Kohlendioxid (CO2) bei superkritischem Druck (sCO2) ein attraktiver Wärmeträger. Der Wärmeübergang dieser überkritischen Strömungen ist sehr komplex und wird daher in dem Projekt theoretisch untersucht. Dazu wird die Methode der Direkten Numerischen Simulation (DNS) mit der CFD-Software OpenFOAM entwickelt und auf dem Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) angewendet. Bei einer mit konstanter Wärmestromdichte beheizten Rohrströmung kann die Wandtemperatur bei Durchgang durch den pseudokritischen Punkt an derjenigen Stelle stark ansteigen, wo die thermophysikalische Eigenschaften an der Wand stark variieren. Die grundlegenden Mechanismen dieser Verschlechterung und auch diejenigen einer anschließenden Verbesserung werden mit Hilfe der Turbulenzstatistik untersucht. Die Ergebnisse erklären den Einfluss von Beschleunigung und Auftriebskräften auf die Relaminarisierung der Strömung. Diese Untersuchung unterstützt auch die Entwicklung von zukünftigen Turbulenzmodellen.
Gefördert durch: Forschungsinstitut für Kerntechnik und Energiewandlung e.V.
Laufzeit: März 2013 – März 2016
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. E. Laurien
Basierend auf den Ergebnissen des FP 7 ENEN-RU Projekts, soll im FP7 ENEN-RU II Projekt das Rahmenprogramm der Zusammenarbeit zwischen EU und der russischen Föderation im Hinblick auf Ausbildung und Training im Nuklearbereich ausgebaut werden. Dies umfasst eine weitere Analyse der Zusammenarbeit, sowohl kurz- als auch langfristig; Definition von Kooperationsmöglichkeiten und –hemmnissen und außerdem die Fortführung gemeinsamer Unterrichts- und Übungssessions, die im Rahmen des Projekts durchgeführt werden.
Die Einzelziele des Projektes sind:
- Definition eines Plans zur Implementierung, basierend auf den Bedürfnissen einer langzeitigen Kooperation, auf den man sich im Rahmen des Vorgängerprojekts ENEN-RU einigte
- Lösung der Schwierigkeiten einer Kooperation, die im ENEN-RU Projekt identifiziert wurden,
- diesen Plan zur Implementierung nachhaltig umzusetzen,
- das Rahmenprogramm des Wissensmanagement zu betreiben
- die Unterrichts- und Trainingseinrichtungen, -labors und ausrüstung aufzulisten und fördern.
Gefördert durch: Europäische Union, GA Nr.: 605149
Laufzeit: Juli 2014 – Juni 2017
Joint Advanced Severe Accidents Modelling and Integration for Sodium-Cooled Fast Neutron Reactors
(Fortschrittliches Modellieren schwerer Störfälle und Integration von Natrium-gekühlten schnellen Neutronenreaktoren)
Im Rahmen des JASMIN Projekts ist das IKE an der Entwicklung eines robusten, fortschrittlichen Simulationstools für Sicherheitsanalysen von Natriumgekühlten schnellen Reaktoren, hauptsächlich zur Untersuchung schwerer Störfälle, beteiligt. Ziel ist es, einen neuen europäischen Störfallcode ASTEC-Na zu schaffen, der verbesserte Modelle, die dem Fortschritt der neueren Forschung im Bereich der Leichtwasserreaktoren Rechnung tragen, mit moderner Softwarearchitektur und hoher Flexibilität vereint, um innovatibe Reaktordesigns berücksichtigen zu können. Ausgangspunkt ist der von IRSN und GRS für Leichtwasserreaktoren entwickelte Integralcode ASTEC. Bei den heute verfügbaren Codes für schnelle Natrium gekühlte Reaktoren handelt es sich um Entwicklungen aus den 80er Jahren, die an damalige Reaktordesigns angepasst sind. Im Gegensatz zu den älteren Codes, in denen wichtige Phänomene zur Bewertung der Sicherheit schneller Systeme separat behandelt werden, soll der neue Code ASTEC-Na die Möglichkeit bieten, alle diese Phänomene in einem einheitlichen Tool zu erfassen (Initialisierungsphase, Verhalten des Sicherheitsbehälters, Quelltermermittlung,...). Damit wird der aktuelle Stand der Entwicklungen für Leichtwasserreaktoren genutzt und für Untersuchungen von Störfällen in schnellen Reaktoren nutzbar gemacht.
Das Projekt wurde im Dezember 2011 ins Leben gerufen mit einer Dauer von vier Jahren. Beteiligte Organisationen sind:
- Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire
- Karlsruhe Institute for Technology
- Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit mbH
- Agenzia Nazionale per le Nuove Tecnologie, l'Energia e lo Sviluppo Economico Sostenibile
- Centro de Investigaciones Energeticas Medio Ambientales y Tecnologicas
- Universität Stuttgart
- EURATOM Joint Research Centres
- AREVA NP SAS
- Electricité de France SA
Gefördert durch: Europäische Union, FP7-295802
Laufzeit: Dezember 2011 – November 2015
Ansprechpartner: Dipl.-Phys. N. Guilliard und Dr.-Ing. M. Buck
Modellentwicklung zu Schmelzeverhalten und Kühlbarkeit in Reaktordruckbehälter und Sicherheitsbehälter
Im Projekt MSKRS werden Simulationsmodelle für Sicherheitsanalysen bereitgestellt, die eine realistische Simulation der Prozesse während des Kernschmelzens im Reaktordruckbehälter sowie im Sicherheitsbehälter ermöglichen. Insbesondere sollen die Möglichkeiten einer Kühlung und Stabilisierung von Schüttbetten, sowohl im Reaktordruckbehälter als auch im Sicherheitsbehälter untersucht werden können. Hierzu sollen neben der Weiterentwicklung bereits in ATHLET-CD (Analyse der Thermohydraulik von Lecks und Transienten- Core Degradation) integrierter Modelle auch erstmalig Modelle zum Schmelzeverhalten in einer wassergefüllten Reaktorgrube bereitgestellt und für die Ankopplung an Systemcodes für den Sicherheitsbehälter vorbereitet werden. Um auch Schüttbettkonfigurationen beurteilen zu können, die aufgrund ihrer Asymmetrie eine dreidimensionale Beschreibung erfordern, werden die Modellansätze von zwei auf drei Dimensionen erweitert.
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Förderkennzeichen: 1501482
Laufzeit: August 2014 – Juli 2017
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. W. Hilali, Dr.-Ing. M. Buck und Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Experimentelle und numerische Untersuchung der Thermo-Fluid Dynamik der Strömungsvermischung in einem T-Stück-Rohrleitungssystem
Die turbulente Vermischung von heißen und kalten Kühlmittelströmungen in T-förmigen Rohrleitungsverbindungen kann in Kernkraftwerken (z. B. im Nachwärmeabfuhrsystem) sicherheitsrelevante, komplexe thermomechanische Strukturbelastungen im Rohrleitungssystem induzieren, die bei zyklischer Wiederkehr zur thermischen Materialermüdung (High Cycle Thermal Fatigue - HCTF) führen. Im Bereich der Vermischungszone kann dieses Strömungs-phänomen eine Schädigung des Rohrwandmaterials (z. B. kleine Risse, wanddurchdringende Risse mit Leckagen) bis hin zu einem vollständigen Rohrversagen (Rohrabriss) verursachen.
Im Rahmen des Projekts wird die Vermischung der Strömungen in einem T-Stück für kraftwerksrelevante Bedingungen (∆Tmax=260 K, pmax=75 bar) experimentell am FSI-Versuchskreislauf (Fluid Structure Interaction), der von der MPA –Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart und IKE gemeinsam betrieben wird, untersucht. Gleichzeitig werden numerische Strömungssimulationen (CFD) mit Hilfe der Grobstruktur-Simulationsmethode (LES - Large-Eddy Simulation) durchgeführt, um einen detaillierten Einblick über die Vermischungsvorgänge im T-Stück zu erhalten. Anhand der experimentellen Daten werden die Simulationsergebnisse verifiziert.
Gefördert durch: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Laufzeit: Oktober 2012 – März 2016
Ansprechpartner: M.Tech. K. Selvam und Prof. Dr.-Ing. E. Laurien
Superkritisches CO2 - Machbarkeitsstudie
In diesem Projekt wird die Realisierbarkeit eines autarken Nachwärmeabfuhrsystems untersucht, welches bei einem Unfall in einem Kernreaktor mit gleichzeitigem Ausfall der Hauptwärmesenke und der Notstromversorgung die Nachwärme sicher und zuverlässig in eine diversitäre ultimative Wärmesenke abführen kann.
Hierzu wird die Machbarkeitsstudie „sCO2-MA“ durchgeführt, die zum einen Möglichkeiten und Einsatzgrenzen eines solchen Systems in einem Kraftwerk untersucht. Hierzu werden Parameterstudien mit dem deutschen Systemcode ATHLET durchgeführt. Zum anderen soll die technische Realisierbarkeit untersucht werden, d.h. es sollen Komponenten des Kreislaufes spezifiziert werden. Im Kontakt mit Herstellern wird so ein mögliches Layout des Nachwärmeabfuhrsystems entworfen.
Mit Hilfe dieser Machbarkeitsstudie soll das Potenzial eines solchen Systems zur Nachrüstung in einem Kernkraftwerk oder einer kerntechnischen Anlage abgeschätzt werden, um eine Entscheidung über den Start einer detaillierteren Untersuchung zu treffen.
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Förderkennzeichen: 1501494
Laufzeit: März 2015 - Februar 2016
Ansprechpartner: Dr.-Ing. R. Mertz und Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Numerische Simulation von Strömungsvorgängen im Sicherheitsbehälter mit CFD-Methoden
Tropfenbeladene Strömungen beeinflussen sehr stark das thermohydraulische Verhalten im Containment eines Druckwasserreaktors (DWR). Solche Tropfenströmungen kommen unter anderem in französischen und osteuropäischen Druckwasserreaktoren in Form von Sprühkühlungen vor. Die Sprühkühlung sorgt im Falle eines Lecks im Primärkreislauf dafür, dass sich der durch den ausgetretenen Wasserdampf erhöhte Druck im Containment durch Temperaturreduzierung begrenzen lässt. Durch den Dichteunterschied zwischen dem heißen Wasserdampf und den sich im Containment befindlichen kälteren Gasen kommt es zu einer Naturkonvektion bzw. zu einer Zirkulationsströmung. Ebenso kann sich der Wasserdampf an den Wänden abkühlen (Wandkondensation) bzw. es kommt aufgrund der niedrigen Temperatur zu einer Übersättigung der Containmentatmosphäre unter Ausscheidung der Flüssigkeit (Volumenkondensation).
Ziel des Projekts TROBEL ist es, die genannten Strömungsphänomene Sprühkühlung, Naturkonvektion und Kondensation anhand der CFD-Methoden zu simulieren.
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Förderkennzeichen: 1501493
Laufzeit: März 2015 - Februar 2018
Ansprechpartner: M.Sc. C. Kaltenbach, Dipl.-Ing. A. Mansour und Prof. Dr.-Ing. E. Laurien
Weiterentwicklung und Anwendung von Severe Accident Codes - Bewertung und Optimierung von Störfallmaßnahmen
Im deutschen Verbundprojekt WASA-BOSS arbeiten Forscher verschiedener Institute und Universitäten zusammen, um die Leistung von Severe Accident Codes zu verbessern. Im Rahmen des Projektes werden verschiedene Maßnahmen untersucht, die einen potentiellen Unfall mit auftretendem Kernschmelzen aufhalten sollen. Des Weiteren soll der gesamte Unfallablauf vom auslösenden Ereignis bis hin zur Freisetzung in die Umgebung simuliert werden. Dazu wird die Modellierung von Prozessen im unteren Plenum von Siedewasserreaktoren erweitert, sowie eine Option der Außenkühlung des Reaktordruckbehälters entwickelt. Dabei kommen die Störfallcodes ATHLET-CD, COCOSYS und MELCOR zum Einsatz. Sowohl die Modellierung als auch die Validierung der Code-Erweiterungen basiert auf relevanten Experimenten.
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderkennzeichen: 02NUK028C
Laufzeit: März 2013 - Februar 2016
Ansprechpartner: Dr.-Ing. M. Buck und Prof. Dr.-Ing. J. Starflinger
Kontakt
Michael Buck
Dr.-Ing.Abteilungsleiter RSU
Rudi Kulenovic
Dr.-Ing.Abteilungsleiter EW